Wie Stress die Beziehung belasten kann

Stress ist eines der grössten Beziehungsprobleme der heutigen Zeit. Häufig entstehen Belastungen ausserhalb der Beziehung, sind aber verantwortlich für Probleme in der Partnerschaft. Viele Paare sind sich dessen nicht bewusst. Wird der Stress nicht bewältigt, lassen sich die Probleme in der Beziehung nicht lösen.

  • persönliche negative Einschätzung einer Situation
  • das Gefühl, mit einer Situation nicht adäquat umgehen zu können
  • eigene Erwartungen und Normen (bsp. „Alle müssen mich toll finden und mögen“)
  • kritische Lebensereignisse (Krankheit, Tod, Unfälle, Verlust, etc.)
  • Entwicklungsaufgaben (Pubertät, Menopause, Alterung, Beruf, Kinder, Partnerschaft, etc.)
  • tägliche Widrigkeiten (kleine, oft unbedeutende Ereignisse, die das Leben schwer machen)

Was sind Gründe für Stress?

Geldsorgen, Ärger mit Kollegen, Schulprobleme der Kinder, lebensbedrohliche Krankheiten, pflegebedürftige Eltern oder einfach nur der Stau auf dem Heimweg nach einem langen Arbeitstag - all das kann Stress und Streit auslösen. Am negativsten wirken sich weniger die dicken „Brocken“ auf die Beziehung aus, sondern die Tücken des Alltags. Sie zermürben und schaden der Partnerschaft. Aber auch schwierige Ereignisse fordern Paare enorm. Erst hier zeigt sich, wie stabil die Beziehung ist und wie jeder einzeln sowie das Paar zusammen mit Stress umgeht. Oft gelingt es nicht, Probleme zu lösen und Stress zu bewältigen. Vor allem, wenn beide Partner unter Druck geraten. Zeitmangel, Überstunden und Überlastung führen zu Unzufriedenheit. Das Gefühl der Vernachlässigung wächst. Es keimt der Gedanke, dem anderen egal zu sein und in dessen Leben keine Rolle mehr zu spielen. Bei Stress wünschen wir uns Unterstützung und Anerkennung der Probleme. Doch genau das fehlt, wenn der andere in der gleichen Situation ist. Wir finden kein Mitgefühl und mangelndes Verständnis vermiest uns die Laune. Gestresste Paare sind unzufriedener in ihrer Beziehung als Paare mit wenig Stress. Gut gewappnet sind auch jene, die mit Stress gut umgehen können.

Wie kann man Stress individuell und gemeinsam bewältigen?

Stress schleicht sich leicht in eine Partnerschaft ein und wirkt sich permanent auf die Beziehung aus. Paare merken oft sehr spät, dass sich der Alltag wegen der Mehrfachbelastungen auf die Stimmung schlägt. Das Wir-Gefühl wird schwächer und unter dem Stress leidet die Kommunikation zwischen den Partnern. Die Gespräche werden oberflächlich. In guten Beziehungen stärken sich Paare gegenseitig den Rücken. In schlechten suchen sie die Schuld für Probleme beim Partner. Den nötigen Schutz und Halt kann eine Paarberatung geben. Sie hilt, bei folgenden Fragen wieder einen klaren Blick für die Realität zu entwickeln.

Glückliches Paar

  • Wie kann ich Stress vermeiden?
  • Können Eltern oder Freunde helfen, Stress abzufangen?
  • Unterstütze und beruhige ich meinen Partner genügend? Habe ich Verständnis für seine/ihre Situation?
  • Kann ich eine Lösung anbieten?

Stress lässt sich nicht immer vermeiden. Aber er lässt sich mit kleinen Hilfestellungen deutlich verringern. Wichtig ist, dass Partner nicht nur die eigene Situation bewerten. Sie müssen auch den anderen verstehen. Gemeinsam können sie kleine Inseln der Ruhe und Regeneration schaffen. Sinnvoll sind auch klare zeitliche Abgrenzung für Arbeit, Familie und Partnerschaft.

Wiederholen sich die negativen Auswirkungen von Stress auf die Partnerschaft, zeigt eine Paarberatung Vermeidungsstrategien und mögliche Verhaltensänderungen auf. Mit professioneller Hilfe lässt sich lernen, mit gedanklichem und sozialem Stress (persönliche Einschätzung einer Situation, Erwartungen, etc.) besser umzugehen. Zudem geht es auch darum, die eigene Wahrnehmungsfähigkeit zu verbessern und Stress beim Partner früher zu erkennen.

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