Soziale Netzwerke beeinflussen die Beziehung

Briefe schreiben oder Wählscheibentelefone benutzen – diese Zeiten sind längst vorbei. Heute werden Gefühle über Facebook oder Emoticons mitgeteilt. Auch in Beziehungen hat sich eine neue sozial-öffentliche Ebene eingeschlichen. Reichweite und Geschwindigkeit sind im Internetzeitalter viel grösser als früher. Das hat zur Folge, dass viele meist zu schnell emotional reagieren. Statt abzuwarten, sich zu beruhigen und dann zu handeln, wird sofort agiert. Abgesehen vom emotionalen Zündstoff solcher Überreaktionen sollte man nicht vergessen, dass die Klicks in sozialen Netzwerken dokumentiert werden und sich nur schwer rückgängig machen lassen. Die digitalen Möglichkeiten verführen auch dazu, den Partner zu verfolgen und zu überwachen. Das kann die Eifersucht so richtig anheizen und jede Beziehung ins Wanken bringen. Missverständnisse sind an der Tagesordnung, weil man eine Sache größer macht, als sie ist.

Drum prüfe, wer sich ewig liked

Ist es gut für eine Beziehung, jeden Gedanken mit der Welt zu teilen? Verliert ein Paar dadurch seine Verbundenheit und seine Geheimnisse, die es von einem öffentlichen Paar unterscheidet? Die intime Beziehung braucht einen privaten Bereich, um die Vertrauensbasis zu erhalten.

Nicht nur die Zurschaustellung von Gefühlen bringt Gefahren für die Beziehung mit sich. Ein Profil in den sozialen Medien macht daneben aus Individuen gläserne Menschen. Nie war es so einfach, Handlungen und Kontakten anderer zu folgen. Und nie war es so leicht, neue Kontakte zu schließen. Die Hemmschwelle in den sozialen Medien ist niedriger und die Flirtmöglichkeiten verlockend. Besonders nach einem Streit mit dem Partner bietet das Internet jede Menge Ablenkung. Die virtuelle Welt scheint rasch Abhilfe zu schaffen für reale Alltagsprobleme. Sie täuscht vor, dass dort diese Probleme nicht vorhanden sind und auch nicht sein werden. Eine fiktive Scheinwelt, die das Konsumverhalten unserer Gesellschaft fördert und sich durch eine niedrige Hemmschwelle „auszeichnet“. Aber Achtung, vielleicht verfolgt der Partner längst alle digitalen Aktivitäten?!

Wie können Paare Grenzen erkennen?

  • Gehen Sie respektvoll mit Ihrem Partner um, indem sie regelmässig „handy-freie Zeit“ miteinander vereinbaren.
  • Nutzen Sie das Internet nicht als Rückzugsort nach einem Streit. Reagieren Sie sich nicht im Netz emotional ab, bleiben Sie in Kommunikation mit Ihrem Partner.
  • Bei sexueller Unzufriedenheit suchen Sie nicht online nach Abhilfe und Ersatz. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Unzufriedenheit und suchen Sie gemeinsame Lösungen.
  • Setzen Sie sich Grenzen. Ein harmloser Flirt auf sozialen Plattformen kann die Vorstufe zum Ehebruch sein.
  • Seien Sie sich bewusst, dass jeder Kommentar oder jedes Bild in den sozialen Medien digital dokumentiert wird und schwer rückgängig gemacht werden kann.
  • Lernen Sie, z. B. in einer Paarberatung, die reale von der virtuellen Beziehung zu unterscheiden.
  • Suchen Sie sich den Kreis Ihrer sozialen Kontakte gut aus. Nehmen Sie nicht jede Kontaktanfrage von Unbekannten an.
  • Machen Sie aus Ihren Erlebnissen, Erinnerungen und Enttäuschungen kein Medienspektakel, behalten Sie diese für sich.

Die Nutzung des Internets gänzlich zu verbieten, ist keine Lösung. Doch Paare sollten ihre freie Zeit besser im realen Austausch miteinander, mit gemeinsamen Erlebnissen und in qualitativer Kommunikation verbringen.

Liz Denger setzt sich für Sie und Ihre Beziehung ein

Werden Sie sich bewusst, welche wirkungsvollen Hebel Sie in Ihren Händen halten, um Ihre Beziehung auch langfristig auf Kurs zu halten, oder aber wieder auf Kurs zu bringen.

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